Die Brigantenbraut by Barbara Cartland

Die Brigantenbraut by Barbara Cartland

Autor:Barbara Cartland
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Barbara Cartland EBooks ltd
veröffentlicht: 2014-12-22T00:00:00+00:00


Ileana erwachte mit dem Gefühl, daß jemand in ihrem Zelt war.

Als sie halb die Augen öffnete, sah sie die Griechin, die ihr Hochzeitskleid aufhob, das sie am Abend zuvor einfach auf den Boden hatte fallen lassen.

Als sie sah, daß Ileana wach war, meinte die Griechin:

„Ein wunderschöner Morgen, Hoheit! Ich bringe Ihnen in wenigen Minuten das Frühstück. Unser Führer wünscht, daß Sie in einer Stunde bereit sind!“

Und ich muß seinem Befehl wohl gehorchen, sagte sich Ileana, sprach es aber nicht laut aus.

Statt dessen, als hätte die Griechin sie dazu gezwungen, ging sie ins Badezelt und stellte fest, daß die Wanne bereits gefüllt war und auf sie wartete.

Das Wasser war kühl, aber erfrischend und anregend.

Sie trocknete sich selbst ab und kehrte dann ins Schlafzelt zurück, wo ihr Frühstück bereits auf einem Tablett bereit stand.

Sie war erleichtert, daß sie diese Mahlzeit nicht mit dem General einnehmen mußte.

Nur in das große Handtuch gewickelt, setzte sie sich hin und aß Eier und Schinken und trank dazu eine Tasse Kaffee.

Sie hätte ebenso gut in ihrem eigenen oder irgendeinem anderen Palast sein können.

Aber die Wahrheit war, daß sie sich im Zelt eines Briganten befand, der widerrechtlich in ihr Land eingedrungen war und sie gezwungen hatte, seine Frau zu werden, ohne ihr Gelegenheit zu geben, ihn zurückzuweisen.

Als sie sich kräftiger fühlte, wuchs auch ihr Zorn wieder.

Nachdem sie mit dem Frühstück fertig war, stand sie, noch immer in das Handtuch gewickelt, auf und schickte sich an, ihre Kleider zu suchen.

Statt dessen sah sie die Griechin, die einen roten Rock und eine weiße Bluse ins Zelt brachte, dazu ein schwarzes Samtmieder, wie es traditionsgemäß von den einheimischen Frauen in Zokala getragen wurde.

„Ich will meine eigenen Kleider!“ erklärte Ileana in scharfem Ton. „Wo sind sie?“

„Fort, Hoheit.“

„Fort? Was soll das heißen - fort?“

„Unser Anführer hat gestern abend angeordnet, sie zu verbrennen!“

„Verbrennen?“

Ileana stieß einen schrillen Schrei aus.

„Ja, verbrennen“, wiederholte die Griechin. „General Vladilas mag es nicht, wenn Damen Kleider tragen, die für Männer bestimmt sind!“

Ileana hätte sich das eigentlich denken können.

Gleichzeitig rief sein Verhalten in ihr den Wunsch wach, sie wäre am Vorabend, als sie die Gelegenheit gehabt hatte, schnell genug gewesen, ihn zu töten.

Hätte sie ihm das Messer in den Rücken gestoßen, sähe jetzt alles ganz anders aus.

Doch dann mußte sie sich eingestehen, daß die Briganten, wenn sie ihren Anführer getötet hätte, sicher kurzen Prozess mit ihr gemacht hätten.

Sie war sich nur zu sehr der Tatsache bewußt, daß er eine ungeheure Autorität und eine fast magnetische Wirkung ausstrahlte, die die Männer ihm treu folgen ließ, wohin er sie auch führen mochte.

Der Teufel hat dieselbe Macht! dachte sie. Das war er - ein Teufel, der sie in die Hölle verschleppen würde.

Schnell, weil es keine andere Möglichkeit für sie gab und sie befürchtete, der General würde sie eigenhändig ankleiden, wie er es angedroht hatte, wenn sie sich weigern sollte, zog sie sich an.

Zuerst ein spitzenbesetztes Hemd aus Seide, das sich auf der Haut ganz zart und weich anfühlte, dann kamen die steifen, spitzenbesetzten Unterröcke, die unter den roten Rock gehörten.

Als sie sich anzog, erkannte sie, daß die Kleider aus bester Qualität waren und ihr genau passten.



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